East Coast - von Sydney nach Brisbane

6.12. - 11.12.2014

"Als deutscher Tourist im Ausland steht man vor der Frage, ob man sich anständig benehmen muss oder ob schon deutsche Touristen dagewesen sind." - Kurt Tucholsky

 

Diese Frage erübrigt sich bereits beim Warten auf den Greyhound um 7 Uhr früh am Busbahnhof in Sydney. Hier spricht man deutsch. Auch auf der Weiterfahrt besteht unsere bunt zusammengewürfelte Reisegruppe zu etwa 80 Prozent aus Deutschen. Und so bunt zusammengewürfelt sind die auch alle gar nicht: Anfang 20, die Mädels in der Regel mit langem blondem Haar, die Jungs mit der obligatorischen Suferfrisur (Mischung aus Prinz Eisenhart und Justin Bieber, falls ihr euch darunter etwas vorstellen könnt - ansonsten kommt einfach an die Ostküste Australiens, ihr werdet es erkennen ;-)

"Bloß in der Nacht zu schlafen hieß, die Sache nicht ernst zu nehmen." - Douglas Adams (Per Anhalter durch die Galaxis)

 

1. Halt: Port Macquarie

 

Wir haben bei AirBnB eine Unterkunft in Port Macquarie bei Jaye und Chris gebucht. Glücklicherweise holen die beiden uns von der Bushaltestelle ab. Die anderen Busreisenden (ich nenne sie vereinfachenderweise in Zukunft "Surferkiddies", der geneigte Leser im entsprechenden Alter möge es mir nachsehen - das Alter) werden von ihren jeweiligen Hostels abgeholt, in der Regel mit einem Surfbrett auf dem der Hostelname vermerkt ist. Öffentliche Verkehrsmittel oder Taxen scheint es in Australien (abgesehen von den Großstädten, und damit meine ich: richtig groß) nicht zu geben. Ist auch nicht nötig, da ja jeder ein Auto hat.

Port Macquarie ist ein nettes Städtchen an der East Coast, mit einer passablen Strandpromenade, die wir schon am ersten Abend erkunden. Am nächsten Tag besichtigen wir das Koala-Hospital, in dem kranke Koalas wieder aufgepeppelt werden. Putzige Tierchen!

Anschließend gibt es noch einen ausgiebigen Strandspaziergang der an Port Macquaries hübschem Leuchtturm endet, wo uns unsere Hosts netterweise abholen um uns wieder am Greyhound abzuliefern. Und weiter geht's!

"Wenn wir nicht wissen, welchen Hafen wir ansteuern sollen, ist kein Wind günstig." - Seneca

 

2. Halt: Coffs Harbour

 

Da in Coffs Harbour unser AirBnB Host Finn leider zu unserer Ankunftszeit arbeiten muss, kann er uns nicht von der Bushaltestelle abholen. Nachdem die Surferkiddies alle von ihren jeweiligen Hostels eingesammelt wurden, stehen wir also etwas unschlüssig an der Haltestelle und warten auf ein Taxi. Gibt's nicht. Zum Glück haben wir leichtes Gepäck, also können wir die viereinhalb Kilometer ja auch zu Fuß bestreiten. Schöner wär's, wenn es Gehwege gäbe. Scheint aber auch nicht notwendig zu sein im ländlichen Australien (wozu auch, hat ja jeder ein Auto).

Ein kleiner Ausflug in die Stadt und zum Hafen zeigt schnell: hier ist der sprichwörtliche Hund verreckt. Oder wie Benni sagen würde: Hier möchte man nicht tot überm Zaun hängen... Nix los, außer ein Yachthafen (schön) und ein malerischen Berg hinter dem Yachthafen (sehr schön). Und am nächsten Tag geht unsere Erkundungsfahrt ja bereits weiter...

"Die Erfahrung sollte ein Leuchtturm sein, der uns den Weg weist, kein Liegeplatz, an dem man festmacht." - Unbekannt

 

3. Halt: Byron Bay

 

Auch in Byron Bay gibt es einen schönen Strand und einen schönen Leuchtturm. Wir verbringen unsere Nacht hier erstmals in einem Hostel - ein von einer Italienierin sehr stilvoll angelegtes kleines Hostel, in dem wir uns direkt wohlfühlen, nicht zuletzt weil wir bei unserer Ankunft spätabends ein Bier und ein Gläserl Wein bekommen. Sehr nett.

Am nächsten Morgen schwingen wir uns auf die kostenlosen Fahrräder, die das Hostel zur Verfügung stellt und erkunden den hiesigen Strandweg (viele Surfer - wenig überraschend und einige Delfine!!! Wahnsinn!). und den hiesigen Leuchtturm. Der Leuchtturm an der East Coast ist sowas wie das Wat in Chiang Mai. Überall, die Dinger...

"Die Gesellschaft ist eine Welle. Sie selbst bewegt sich vorwärts, nicht aber das Wasser, aus dem sie besteht." - Ralph Waldo Emerson

 

4. Halt: Surfers Paradise

 

Das erste, was einem in Surfers Paradise auffällt: neben vielen Surfern (auf die Idee ist man ja bereits gekommen, bei der Namensgebung) gibt es hier erstaunlich viele Hochhäuser. Und einen kilometerlangen Sandstrand. Diesen nutzen wir auch direkt für einen ausgiebigen Strandspaziergang, um uns anschließend in die Fluten zu stürzen. Die Strömung ist brutal, und man rettet sich (und die Badebekleidung) stets nur von einer Welle zur nächsten, während die Life Guards am Strand irgendetwas durch das ratternde Megaphon schreien. Schwer zu verstehen, könnte von: passt auf eure Kinder auf bis: vorsicht, hier schwimmt grad ein Hai rum oder ein paar von den giftigen Quallen, die euch nach dem Leben trachten alles heißen. Und so begrenzen wir den wilden Badespaß auf einige Minuten und wenden uns wieder sicheren Beschäftigungen zu: Milchshakes schlürfen. Yammi.

Die Frage, ob das Café ein funktionierendes WIFI hat kann man sich in Australien getrost sparen. Eine ausgewählte Stichprobe von uns hat ergeben: 4 von 4 haben es nicht. Das würde einem in Asien nicht passieren...

"Es ist besser, mit den richtigen Menschen durch den Regen zu laufen, als mit den falschen Leuten in der Sonne zu liegen." - Unbekannt

 

5. und letzter Halt an der East Coast: Brisbane

 

In Brisbane endet unsere Reise mit dem Greyhound und wir gönnen uns zur Abwechslung mal wieder zwei Nächte im selben Bett: bei Julia und David. Sie haben selbst bereits eine Weltreise hinter sich und bieten ihr leeres Zimmer nun bei AirBnB an. Wir verstehen uns auf anhieb prima, und die beiden geben uns eine Menge Tipps über Brisbane, Australien und Neuseeland, wo sie ursprünglich herkommen.

 

Wir leihen uns ein Fahrrad und fahren auf einem wunderschön am Fluss angelegten Fahrradweg ins Zentrum von Brisbande. Pünktlich nachdem wir unser Mittagessen in einem schönen Café beendet haben (nein, sorry, unser Wifi funktioniert gerade nicht...) beginnt es zu regnen. Mmmmh. Naja, man kann eben auch nicht immer Glück haben mit dem Wetter, und wenn man es genau nimmt hatten wir bisher verdammt viel Glück - 3 Monate ohne Regenschirm, und die Regenjacken/Regenmüllsäcke haben wir auch erst einmal ausgepackt... also zurück in die warme Stube, wo David gerade mit einem Kumpel das selbstgebraute Bier testet. Da machen wir doch direkt mal mit, wir sind schließlich (Wahl-)Franken und damit Experten, wenn es ums Biertrinken geht ;-).

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Kommentare

  • PG (Samstag, 24. Januar 2015 17:37)

    Seeeehrrrrr schön!!!

  • Micha (Freitag, 30. Januar 2015 22:56)

    Boahh sind die Koalas süß. Könnt ihr mir noch einen holen und mitbringen?? :-)

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