Daniela hat mir zu Weihnachten einen Ausflug nach Kangaroo Island geschenkt (Man erinnert sich, wir schenken uns Dinge, damit sie nicht im offiziellen Reisebudget auftauchen. So eine Art Weltreisesteuerhinterziehung). Und schon während wir auf der Insel mit dem Camper losfahren sehen wir das niedlichste Warnzeichen der Welt, Vorsicht Pinguine auf der Straße. Darauf sollte man in Deutschen Fahrschulen besser vorbereitet werden! Die erste Stadt heißt Kingscote und dort gibt es die weltbeste Pelikan Show. So sagt es uns jedenfalls Tripadvisor (Für die, die es nicht kennen, das ist eine App (Ein Programm auf den Handy), mit der man nach Attraktionen um nähreren Umkreis suchen kann). Und es war tatsächlich extrem gut. Der Hafenwärter erklärt uns was Pelikane essen, warum Politiker sich nicht in Artenschutz versuchen sollten (Die Pinguine sind leider nicht mehr auf der Insel, weil man die Seerobben und Schutz gestellt hat und die nun alle gegessen haben. Des einen Leid...), das Pelikane keine Schutzschicht habe und nass werden können, dass sie schlechte Taucher sind und das ganz mit einer Möwe auf dem Kopf. Witzig.
Am nächsten Morgen schaffe ich es ein paar sehr hübsche Vögel auf den Kamerasensor zu bannen und wir fahren weiter in die Seal Bay. Dort kann man sich die einzige Kolonie dieser Robbenart der Welt anschauen (nicht die Pinguinfresser, die wohnen zwei Strände weiter). Diese putzigen Racker haben, im Gegensatz zu anderen Arten, keinen imprägnierten Pelz an sondern müssen sich nach dem Baden trocknen, weswegen auch eine Menge von ihnen am Strand liegen und sich sonnen. Der nächste Stopp ist die "Little Sahara", ein Gebiet in dem das Buschland scheinbar von riesigen Massen Sand überrollt wurde und man tatsächlich das Gefühl bekommt mitten in der Wüste zu stehen. Man kann sich auch Sandboards leihen, die nichts anderes sind als ein Brett mit Schlaufen für die Füße. Und auch wenn wir uns mittlerweile daran gewöhnt haben als Touristen ausgenommen zu werden wie Weihnachtsgänse erscheinen uns die 50$ pro Person pro Stunde etwas übertrieben. 50 Dollar!! Fürn Stück Holz!! "But the second our is for free" versucht die Dame einzuwenden. Ich frage was es koste wenn man nur zu Fuß auf den Berg möchte. Das sei frei, ich solle aber doch bitte diese zweiseitige Verzichtserklärung unterschreiben. Jepp...
Wieder geerdet geht es zu unserem Tagesstopp, dem Flinders Chase Nationalpark wo wir uns ein lauschiges Plätzchen suchen und dann zu den "Remarckable Rockss" fahren. Der Name ist Programm, sie sind wirklich außergewöhnlich, doch es nagt in mir, warum sie nicht mit etwas kreativerem gekommen sind. Vermutlich waren "Flinder's Rocks" oder "Macquaries Boulders" schon geschützt oder vergeben. Wie dem auch sei (hihi Byron's Balls wäre auch nett!) diese Steinchen sind wohl nach einem Vulkanausbruch erstarrt und durch Erosion in diese Form gebracht worden. Sie sehen von Nahem so unwirklich aus, dass man ständig das Gefühl bekommt man müsse dagegen klopfen um zu schauen ob sie nicht aus Pappmaschee sind. Auf dem Weg zurück zum Park kommen wir noch am Admiralty Arch vorbei, einer ausgehöhlten Grotte in der sich die Fur Seals tummeln (Das sind jetzt die Jungs mit den schlechten Essgewohnheiten). Es war dort so windig und kalt, dass wir entschließen uns baldmöglichst dickere Jacken zu kaufen. Dieses Australien ist einfach zu kalt!
Am Abend unternehmen wir eine Wanderung zu ein paar Tümpeln, in denen angeblich Schnabeltiere wohnen sollen. Auf dem Weg dorthin treffen wir noch einen Echidna (Die übrigens, wie Schnabeltiere,
auch eierlegende Säugetiere sind) und unzählige Wallabys. Dort angekommen warten wir leise bis es dunkel wird und tatsächlich, am zweiten Loch haben wir Glück, dort spielen ein paar der fröhlichen
Schnabeltiere mit einem Ast. Leider war es zu dunkel um Bilder zu machen, aber ernsthaft wir haben sie gesehen! Auf dem Weg zurück erschrickt Daniela, die voraus läuft vor einem mannsgroßen Känguru,
das mitten auf dem Weg steht. Ich lache, das Roo (australische Kurzform für Känguru) hüpft weg und ich gehe voraus. Nach ein paar Metern erschrecke ich fast zu Tode und kreische wie ein Mädchen.
Daniela leuchtet mit der Taschenlampe auf den Grund der Panik. Es ist eine Metallstatue eines längst ausgestorbenen Tieres, das die urzeitliche Fauna illustrieren soll. Aber ehrlich, im Zwielicht der
Taschenlampe sah es riesig aus. Mit Zähnen!!!
Fast am Ziel hören wir auf einmal ein Geräusch. Es klingt unglaublich brutal, als würde ein Schwein versuchen einen LKW anzuschieben und dabei über Weltpolitik schimpfen. Eine Art Grunzen nur viel
aggressiver und tiefer. Am nächsten Tag sollten wir erfahren, dass es ein Koala war. Ein niedlicher kleiner Koala, der wohl sein Territorium gefährdet sah. Gruselig!
Koala ist das Stichwort zum nächsten Tag, den wir zur Hälfte in einem Wildlife Center verbringen. Dort hat man die Möglichkeit Kängurus zu füttern und Koalas zu streicheln. Es gibt auch einen Haufen andere Tiere wie den allseitsbeliebten Quocka (Gewählt zum fröhlichsten Tier der Welt), ein paar Pinguinen und einem weißen Strauß. Damit endete auch schon unser Ausflug auf die nette kleine Insel. Morgen ist Weihnachten und wir müssen noch einen Platz zum übernachten finden.