Roadtrip IV (Adelaide & Great Ocean Road)

24. - 30.12.2014

“No space of regret can make amends for one life's opportunity misused” ― Charles Dickens, A Christmas Carol

 

Am 24.12. fahren wir nach Adelaide und gönnen uns dort ausnahmsweise ein besonderes Weihnachtsvergnügen: wir gehen mir neue Schuhe kaufen. Schön. Das Weihnachtsessen besteht aus zwei unglaublichen Portionen an Tacos... hätten wir gewusst, was die hier unter einem Taco verstehen, hätten wir die extra Nachos mit Käse wohl nicht gebraucht. Sogar Benni muss kapitulieren und so haben wir gleich noch das Festtagsessen für den 1. Weihnachtsfeiertag im Doggybag dabei, als wir vollgefressen auf den innerstädtisch schön in einem Park gelegenen Campingplatz zurückgehen.

 

Den 1. Weihnachtsfeiertag genießen wir entspannt und spazieren bei wunderbar sonnigem Wetter ein wenig durch die vielen Parks, die Adelaide zu bieten hat.

"Folgten wir nur der Tradition, lebten wir noch immer in Höhlen, folgten wir nur dem Fortschritt, wäre dies bald wieder der Fall." - Leszek Kolakowski

 

Am zweiten Weihnachtsfeiertag fahren wir in die Adelaide Hills - ein Weinanbaugebiet im Westen. Hier gibt es beschauliche Dörfer wie beispielsweise "Hahndorf" - man kann also durchaus auf einige deutsche Einwanderung schließen.

Der Weg zur Great Ocean Road führt uns noch an einigen Sehenswürdigkeiten vorbei. Wir bestaunen die Tantanoola Caves. Diese Tropfsteinhöhlen wurden vor langer Zeit von einem kleinen Jungen entdeckt, als sein Frettchen in einer Felsspalte verschwand. Außerdem kommen wir an einem erstaunlich blauen See vorbei, den die Australier in ihrer Vorliebe für naheliegende Namensgebungen "Blue Lake" getauft haben.

"Unser Wissen ist ein Tropfen. Was wir nicht wissen, ist ein Ozean. Wenn ich fähig war, weiter zu sehen als andere, dann deshalb, weil ich auf den Schultern von Riesen stand." - Sir Isaac Newton

Am 28.12. erreichen wir schließlich die Great Ocean Road - der Anblick ist beeindruckend. Unser Campingplatz liegt direkt in der Nähe des "Great Ocean Walk" und diese Gelegenheit lassen wir uns selbstverständlich nicht entgehen - wir wandern einen kleinen Abschnitt des insgesamt 104 Kilometer langen Weges zu den 12 Aposteln. Die 12 Apostel - früher auch Sau und Schweinchen genannt - sind bis zu 60 Meter hohe Kalksteine im Ozean. Dabei werden wir ein weiteres Mal von unseren neuen Lieblingshaustieren - den australieschen Fliegen begleitet. Nach einer halben Stunde wildem Rumgefuchtele mit den Armen um die kleinen Biester fernzuhalten - passenderweise auch "australian Salute" genannt - beginnt man zu kapitulieren und sich einfach mit den tierischen Assecoires am ganzen Körper abzufinden.
Auf der ganzen Strecke begegnen wir nahezu keiner Menschenseele, als wir die 12 Apostel erreichen, finden wir uns aber schnell in direktem Kontakt zu Busladungen von Touristen wieder. Wie immer ist ca. die Hälfte deutschsprachig. Mal eine Frage an Euch daheim: Ist da noch jemand übrig in Deutschland? Diese Deutschen sind echt überall. Die andere Hälfte der Touristen ist asiatischer Herkunft, einfach zu unterscheiden durch den Selfie-Stick.
Bei einer kleinen Rast auf einem Stein am Strand bekommen wir auch umgehend die Kraft des Ozeans zu spüren als eine große Welle uns etwa hüfthoch unter sich begräbt. Mmmh - wandern in nassen Jeans, sehr schön. Naja, immerhin ist es sonnig und warm und bis wir wieder am Campingplatz ankommen, sind wir auch fast schon wieder trockengelegt.

"Es ist leicht, geduldig zu sein, wenn man ein Schaf ist." - Sprichwort

 

Abends vor unserem Camper tauchen, als die Dämmerung einsetzt, Kängurus auf. Erst wenige, dann mehr, am Ende sind es bestimmt über Hundert dieser putzigen Gesellen. Wir genießen den Anblick und sind ein wenig wehmütig, dass wir in wenigen Tagen Australien bereits wieder verlassen müssen.

Und bevor ihr euch wundert - das Bild zeigt ein Schaf, kein Känguru. Auch Schafe gibt es hier viele in freier Wildbahn, und im Gegensatz zu Kängurus sieht man sie auch regelmäßig bei Tag, was das Fotografieren doch erheblich erleichtert.

Auch am folgenden Tag wandern wir ein wenig auf dem Great Ocean Walk und fahren schließlich, da wir abends keinen freien Campingplatz mehr finden bis kurz vor Melbourne, wo wir auf einem Tankstellen/McDonalds Parkplatz nächtigen. Am nächsten Tag müssen wir uns leider von unserem liebgewonnenen Camper trennen.

 

In den 19 Tagen sind wir 4.712,5 Kilometer gefahren (das meiste davon korrekt auf der linken Seite der Straße), haben 548,65 Liter Benzin getankt für 746,61 australische Dollar. Das entspricht einem Durchschnittspreis pro Liter von 0,91 Euro und einem Durchschnittsverbrauch von 11,64 Litern pro 100 Kilometern. Außerdem habe ich in etwa 135 mal den Scheibenwischer bedient, anstatt zu Blinken - daran gewöhnt man sich in der Tat noch langsamer, als an die Linksfahrerei.

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© Daniela und Benni