"P. Sherman, 42 Wallaby Way, Sydney" - Dori
Wir sind in Australien, wow! Als erstes schlagen uns die Preise, auch wenn sie umgerechnet eigentlich den deutschen ebenbürtig sind, mit der flachen Hand ins Gesicht. Kommt es uns nach 3 Monaten
Asien nur wie Wucher vor? Zahlt man das jetzt, also ein Kaffee für 4,30$? Ernsthaft? Oh mein Gott, das Taxi kostet mehr als 10€???
Wir haben uns schon vorsorglich mit AirBnB bei einem freundlichen jungen Mann eingebucht, seines Zeichens selbstständiger Fotograf, der uns eine Menge Tipps gibt, was man in Sydney alles besuchen
sollte. Obwohl wir sehr müde sind gehen wir mal in die Stadt und bleiben dort auch bis spät abends um den Jetlag zu überwinden und außerdem ist die Stadt so überwältigend, dass wir aus dem schauen
nicht mehr rauskommen.
Nach asugiebig Schlaf gehen wir nochmal auf eine richtige Besichtigungstour. Selbst wenn man die Oper nicht mehr sehen will und einen anderen Weg einschlägt schleicht sich das eindrucksvolle
Wahrzeichen immer wieder ins Blickfeld. Daniela hat eine App die uns immer wieder etwas über die Geschichte Sydneys erzählt und führt uns letztlich noch in den Botanischen Garten. Es war mal ein Zoo,
der nun für die Öffentlichkeit zugänglich ist und Tiere gibts außer Vögeln, darunter der Ibis, auch keine mehr.
"Nichts ist schlimmer für die Demokratie als einen Menschen einzusperren nur weil er unbeliebt ist. Das ist der wahre Test für die Zivilisation" - Winston Churchill
Die nächsten zwei Tage haben wir ein straffes Programm, durch die Rocks, den ältesten Teil Sydneys, der als Strafkolonie gedacht war. Hier liefen die Sträflinge frei rum und gingen ihrem Tagesgeschäft nach. Sträfling klingt vielleicht hart, aber wir haben erfahren, dass hier auch Leute wegen Gräueltaten wie dem Nachahmen eines Ägypterganges verschifft wurden. Sydney bietet ein reichhaltiges Angebot an Kirchen für den frommen Christen, den es nach einer Predigt gelüstet. Ich für meinen Teil schaue es mir lieber aus architektonischen Gesichtspunkten an. Nach der St. Mary Church gehen wir in "The Domain". Ein ehemals der Öffentlichkeit vorenthaltener Park, der mittlerweile dazu auffordert Bäume zu umarmen. Wirklich, da steht ein Schild, dass man das machen soll. Letztendlich ruhen wir uns im Hyde Park aus, der nicht nur so heißt wie sein Londoner Counterpart sondern auch ähnlich aussieht. Nur ohne Regen. Und ohne Eichhörnchen. Dafür gibt es Ibisse.
"Wir suchen uns nicht unsere Familie aus. Sie ist Gottes Geschenk an Dich wie Du für sie" - Desmond Tutu
Ende des zweiten Tages treffen wir uns mit meiner Großcousine, von deren Existenz ich den Tag zuvor über meinen Onkel U. (Name leicht gekürzt) erfahren habe. Wir quatschen den ganzen Abend und treffen später noch ihren Mann und wir bedauern, dass wir nur so wenig Zeit in Sydney haben sonst hätten wir noch mehr mit den Beiden machen können. Sie hat sehr viele Fragen zu unserem Stammbaum, über den ich leider nicht viel weiß, da mir dieser Zweig der Familie wenig vertraut ist, aber dafür hat sie jetzt ein paar Kontakte, die ihr sicher weiterhelfen werden. Das Treffen fand im Queen Victoria Building statt, einem sehr beeindruckenden Gebäude im viktorianischen Stil, mit außenliegenden offenen Aufzügen, Marmor Toiletten und dem üblichen Schnickschnak, den man so braucht. Danach gehen wir noch eine Runde in den Darling Harbour, ein Ort an dem der Punk abgeht, der Bär steppt und die Party fliegt. Besonders eindrucksvoll finden wir allerdings die nette Weihnachtsdekoration, die dort aufgebaut ist.
"Ich bin nur ein Kind, das am Strand spielt, während der weite Ozean der Wahrheit vor mir liegt" - Isaac Newton
Wyatt, unser Gastgeber hat uns empfohlen noch den Spaziergang vom Cooge Beach zum Bondi Beach zu machen. Wir hatten bisher keine Zeit dazu, doch heute sind wir es angegangen und es ist fantastisch. Eine derart schöne Küstenlinie bekommt man nirgends anders zu sehen. Felsbrocken so groß wie Kirchen liegen am Strand verstreut und der Sandstein leuchten in den unterschiedlichsten Farben. Immer wieder gibt es kleine Badebuchten in denen man schwimmen könnte, wenn man seine Badesachen nicht vergessen hätte. Felsvorsprünge ragen über das Wasser und drohen abzubrechen während 30 Meter unter uns das Wasser in großen Wellen gegen die Küste schlägt.
Da fällt mir ein: Bernie McGee, auf die Frage des australischen Polizisten bei der Einreise, ob er vorbestraft sei: "Wieso? Ist das immer noch Bedingung??" :)
Ihr seht soooo erholt aus. Leicht neidisch, aber ich gönn's euch :-)