Costa Rica

14.02. - 25.02.2015

„Wer mit Schirm weggeht, hat Recht auf Regen.“ ― Klaus Konjetzky

 

Am 14.2. fliegen wir gegen Mitternacht in Richtung San Jose, Costa Rica. Dort (etwas gerädert, wie immer nach einem schönen Nachtflug) angekommen, nehmen wir uns ein Taxi zum Busbahnhof und anschließend einen Bus nach La Fortuna. Dort kommen wir gegen Abend an. Es regnet. Zudem ist Samstag und zu allem Überfluss auch noch Valentinstag – das ganze Dorf ist voll von armen, nassen Rucksacktouristen, die versuchen, noch ein Zimmer zu bekommen. Wir sind zwei davon.

Schließlich zahlen wir mehr Geld als nötig für ein Fünfbettzimmer – aber besser als im Regen am Busbahnhof schlafen ist das allemal.

La Fortuna ist ein relativ touristisches Örtchen am Fuße des Vulkans Arenal, der wohl sehr hübsch aussieht, wenn man ihn denn sehen kann. Für die Gesamtheit unseres Aufenthalts hüllt er sich in dichte Wolken. Wir verbringen noch einen Tag in La Fortuna und besuchen die „Baldi Hot Springs“ – dutzende verschiedene Pools, die von heißem Quellwasser gespeist werden – das ist auch bei Regen schön.

„Dem Dieb sind alle Menschen Diebe; Mörder dem Mörder alle. So färbt das Gewissen, das Augenglas, wodurch die Seele sieht; wer nicht an Tugend glaubt, hat selber keine.“ ― Gotthold Ephraim Lessing

 

Am 16.2. brechen wir in Richtung Monteverde auf, der Bus fährt frühmorgens in La Fortuna los in Richtung Tilaran, dort muss man zwei Stunden warten und einen Bus nach Monteverde nehmen. Es regnet noch immer, der Boden des Busses ist nass und ich verstaue meinen Rucksack in der Gepäckablage – etwas, dass ich normalerweise nie tue. Die Strassen sind ungeteert und kurvig und ich nehme eine Tablette gegen Reiseübelkeit. Diese haben die Nebenwirkung, dass sie unendlich schläfrig machen… und so merke ich erst eine Stunde nachdem wir in Tilaran aussteigen, dass ich meinen Rucksack im Bus habe liegenlassen…. Mist. Alles drin: Handy, Kamera, Reisepass, Geldbeutel mit Führerschein, Kreditkarte, Tauchschein etc….

Der Bus kommt eine Stunde später wieder – und mein Rucksack ist tatsächlich noch drin… der Inhalt ist leider ein wenig reduziert… es fehlen: Handy, Kamera, Bargeld (zum Glück nur ca. 20 EUR), die Reisetabletten (das ist fies), ein Bikini, ein Hello-Kitty-Regenüberwurf aus Plastik aus Asien. Der Rest ist noch da (Kindle, externe Festplatte, Reisepass, Kreditkarte….) also nochmal Glück im Unglück. Der Rucksack bleibt in Zukunft bei Busfahrten auf meinem Schoss. Spätnachmittags kommen wir also etwas geknickt in Monteverde an. Den darauffolgenden Morgen vertreiben wir uns mit dem Besuch einer Kaffeeplantage. Wir lernen viel über Kaffee, Kakao und Zuckerrohr. Von allem gibt es auch etwas zu probieren. Das ist lecker und hebt die Stimmung!

Nachmittags besuchen wir die Polizei, die in einem alten Hotel („Sunset Hotel“ - gemütlich) untergebracht sind und geben eine Anzeige auf. Die netten Beamten von der örtlichen Polizei fahren mit uns zur „Kriminalpolizei“. Die Dame dort macht uns jedoch wenig Hoffnung, dass irgendwas unternommen wird. Naja. Man lässt halt auch nicht seinen Rucksack im Bus liegen…

„Leben allein genügt nicht, sagte der Schmetterling, Sonnenschein, Freiheit und eine kleine Blume muß man auch haben.“ - Hans Christian Andersen

 

Bei einem Nachtspaziergang im Childrens Forest sehen wir zum ersten Mal ein Faultier – es hängt oben im Baum rum und tut, was Faultiere eben so tun – nicht viel. Es gibt jedoch auch aktivere Tiere im Nebelwald, wir sehen eine giftgrüne Schlange, eine Tarantel namens Julia, winzige Frösche, handgroße Schmetterlinge und Vögel, die unter großen Blättern schlafen. Auf dem Parkplatz entdeckt unser Guide … noch einen Skorpion – wenn man den mit einer UV-Lampe anstrahlt dann leuchtet er im Dunkeln. Klasse.

„Kolibris führen ihren Schwirrflug mit einer sehr hohen Frequenz von 40 bis 50 Flügelschlägen pro Sekunde aus. Mit ihren beweglichen Flügeln können sie auf der Stelle fliegen, um zum Beispiel Nektar zu trinken. Sie können auch seitwärts und sogar rückwärts fliegen.“ – Wikipedia zum Thema Kolibri

 

Der nächste Tagesausflug führt uns in den Nationalpark Monteverde. Wir sehen Faultiere, Nasenbären, Vögel, Salamander und eine Menge Nebelwald. Am Ausgang des Parks ist eine Futterstelle für Kolibris. Dutzende dieser Vögel schwirren dort um einen herum und streiten sich um die besten Plätze an den Zuckerrohrsaftspendern. Sie sind leuchtend grün, blau und lila und machen Geräusche wie übergroße Hummeln, wenn sie einem direkt neben dem Kopf herumschwirren.

„Wer die Wahrheit geigt, dem schlägt man leicht die Fidel auf den Kopf.“ - Jean Paul (1763 - 1825)

 

In unserem Hostel, dem Casa Alquimia Artes, lernen wir Robin und Aubrey kennen. Die beiden haben ihre Fideln dabei, im Hostel gibt es ein Klavier und Benni ist voll in seinem Element. Es wird gejammt, was das Zeug hält. Mit unseren beiden neuen Freunden und unserem Gastgeber, Tarsicio,  gefällt es so gut, dass wir doppelt so lange bleiben, wie geplant. Am Samstag ist ein Schulfest in der örtlichen Quäkerschule, und weil es grad so schön ist spielen Robin, Aubrey und Benni dort eine Stunde lang zum lustigen Paartanz auf. Es gibt lecker Essen und auf dem Rasen spielen wir mit den kleinen und großen Jungs noch eine Runde Fußball.

"Spurenlesen? Ich bin ein Faultier - ich seh‘ n Baum, ich ess‘ n Blatt - das ist mein Spurenlesen." – Sid, Ice Age

 

Auch wenn der Abschied aus Monteverde und von unseren neu gewonnenen Freunden schwer fällt muss die Reise irgendwann weitergehen. Die letzten beiden Tage in Costa Rica verbringen wir in Quepos. Hier gibt es einen weiteren Nationalpark – Manuel Antonio. Dieses Mal geht uns ein Faultier direkt vor die Kameralinse – bitte schön freundlich!

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© Daniela und Benni