Kuala Terrengganu & Lake Keynir

1.11. - 3.11.2014

Der niedrige Mensch hat die Verachtung erfunden, da seine Wahrheit die anderen ausschließt. Soweit mir bekannt ist, verachtet der Apfelbaum nicht die Rebe oder die Palme oder die Zeder.
Antoine de Saint-Exupéry, Die Stadt in der Wüste, Citadelle

 

Nachdem wir also mit vereinten Kräften Bennis halb-leblosen Körper in Kuantan (wer sich nicht erinnert, muss nochmal hier nachlesen) zum Busbahnhof geschleppt haben, bekommen wir glücklicherweise direkt ein Busticket für die Fahrt nach Kuala Terengganu ca. 10 Minuten später. Die Fahrt führt durch unendliche Palmfelder und wir beginnen uns zu wundern, was da wohl angebaut ist - Kokosnüsse sind es nicht, zumindest sieht man keine...

"Man soll die menschlichen Pläne und Unternehmungen nie nach ihrem Ausgang beurteilen."

Friedrich II., der Große, genannt der alte Fritz

 

Unser erster Weg in der Stadt führt uns nach Chinatown. Ist hübsch anzusehen und außerdem gibt es dort immer etwas zu essen! Wir finden auch ein Reisebüro, dass Reisen auf die Perhentian Islands im Angebot hat - leider bestätigt sich hier jedoch, was uns bereits vorher ein Vögelchen gezwitschert hat (aber man mag es ja immer nicht glauben...) Reisezeit auf die Perhentian Islands ist bis einschließlich Oktober, wir haben den 2. November und es fährt keine Fähre mehr, die Resorts dort haben geschlossen. Böser Monsun. Fast noch schlimmer ist, dass Benni bei jeder Erwähnung des Wortes "Monsun" anfängt, Tokio Hotel zu singen. So eine Weltreise ist eben auch nicht immer ein Zuckerschlecken ;-).

Mit einem weinenden Auge müssen wir uns unseren Reiseplan also einer kleinen Änderung unterziehen - aber andere Länder haben ja bekanntlich auch schöne Inseln, oder wie war das nochmal?

"Zu glauben ist schwer, nichts zu glauben ist unmöglich." - Victor Hugo

 

Ein bißchen Bildung kann bekanntlich nicht schaden und so machen wir uns auf in den Edutainment Park (ja, das ist ein Wortmix aus Education und Entertainment) Taman Tamadun Islam. Zunächst werfen wir noch einen Blick auf und in die Kristallmoschee und dann geht es in den Park. Hier sind 21 der berühmtesten Moscheen der Welt in unterschiedlichen Maßstäben nachgebaut. Auf dem Bild hier seht ihr die Muhammad-Ali-Moschee aus Kairo und, wenn ihr genau hinschaut, könnt ihr mich vorne im Schatten erkennen. Den Maßstab könnt ihr euch nun selbst berechnen.

Wir wollen zum Keynir Lake, dass ist ein Stausee etwas mehr als 50 Kilometer von Terrengganu entfernt. Nach Wikipedia wurde dieser Stausee aufgestaut zur Stromversorgung. Außerdem sollte der Tourismus gefördert werden. Das bedeutet jedoch nicht, dass es irgendwie einfach wäre, als Tourist auch dorthin zu gelangen. Wenn man jemanden fragt, gibt es Richtungsanweisungen für das Auto. Wenn man sagt, dass man kein Auto hat erntet man verdutzte Gesichtsausdrücke (in Malaysia ist es wirklich entscheidend, dass man ein Auto hat..) und die Aussage, dass man sich ja ein Auto mieten kann...

Mit einigen Schwierigkeiten gelingt es uns dann tatsächlich noch, ein Reisebüro zu finden, welches eine Tagestour zum Keynir Lake anbietet. Und auch wenn die Angestellten nicht wirklich viel mehr können als kichern und ihre Webseite vorlesen und die Tour relativ teuer ist, nehmen wir das Angebot an - schließlich sind wir ja schon hier, und der Teil des Planes mit den Perhentian ist ja auch schon ins Wasser gefallen...

Auf dem Weg lernen wir von unserem Tourgide auch, was das mit den Palmen auf sich hat: Hier wird Palmöl angebaut - ein kurzer Blick auf Wikipedia verrät uns, dass über 85% der Weltproduktion an Palmöl aus Malaysia und Indonesien stammt (damit ist der Bildungsteil des heutigen Artikels wieder abgearbeitet...)

Der See ist wirklich schön, wir fahren mit einem Schnellboot zu einem Fluss und wandern den Fluss hinauf. Und wir waren wohl nicht die einzigen Touristen, die es schwer fanden, hierherzukommen. Es wurden wohl vor einiger Zeit Bänke, Wege, Toiletten und Grillplätze gebaut, aber alles verfällt leise vor sich hin.

Wir sind also allein im Dschungel innerhalb einer Geisterstadt. Wäre beinahe ein wenig gruselig, allerdings gruselt man sich bei 40 Grad und strahlendem Sonnenschein nicht so schnell.

Am Ende des Flusses wartet der obligatorische Wasserfall auf uns! Davon kann man einfach nie genug bekommen. Auf dem Rückweg über den See besuchen wir noch die Gewürzinsel. Unser Tourgide hat viel Spaß damit, Benni einen Trunk einzuflößen, der sich "Tongkat Ali" nennt und die Manneskraft stärken soll. Allerdings ist das Zeug so bitter, dass man schon einiges an Manneskraft braucht, um ihn zu trinken ;-)

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© Daniela und Benni