Lake Taupo to Auckland

28.01. - 03.02.2015

Weit weit weg

"Es ist manchmal nützlich aus dieser Welt zu gehen und sie aus der anderen Perspektive zu sehen" - Terry Pratchet

 

Wenn man eines auf einer so langen Reise kennenlernt, dann sich selbst. In meinem Fall zum Beispiel, dass ich Hyperchonder bin. Aber im Ernst, die Nacht nach dem Trekking war alles Andere als Eingebildet! Boah gings mir dreckig. Und auh am nächsten Tag mussten wir den ein oder anderen Stop einlegen, weil einem bei den ganzen Serpentinen einfach nicht nicht schlecht werden kann. Einer dieser Stops ist am wunderschönen Lake Taupo über dem sich ein Gewitter bildete und wir so im Camper liegend, lesend den Menschen beim herumirren im Regen zusehen konnten. Und das beste an der Sache, wir haben rein zufällig an einem Parkplatz gehalten an dem es heiße Quellen gibt und man mit warmen Füßen im See stehen kann. Ein paar Freunde hatten mir diesen Tipp gegeben und wir wollten eigentlich danach suchen, aber manchmal findet das Schicksal selbst die besten Plätze. Von dort aus kann man wieder den Mount Doom sehen, der hier trotz der Entfernung noch beeindruckender aussieht.

Ick blicke wat wat du nich blickst

"Sohn, schlag niemals einen Redwood Baum" - Tom Selleck

 

Auf unserem Weg Richtung Norden kommen wir an den Craters of the Moon vorbei einer vulkanisch Aktiven Gegend die man mit Holzstegen begehen kann. Aus Büschen qualmt und stinkt es, die Erde sieht nach Schwefel und Schlamm aus und blubbert. Total cool! Weil Roturura noch auf dem Weg liegt schauen wir auch hier noch vorbei und besuchen den dortigen Redwood Forest. Hier hat jemand vor 150 Jahren diese eindrucksvollen Bäume gepflanzt als eine forsttechnische Machbarkeitsstudie. Hat wohl nicht so funktioniert wie erhofft, da das Holz sehr weich ist, der Wald ist aber noch da und wird zu Erholungszwecken benutzt. Man merkt gleich, dass das Klima innerhalb der Riesen sehr angenehm kühl ist, vornehmlich wenn man dann in den zweiten Teil des Parks geht, der noch nativer Regenwald ist und einem binnen Sekunden den Schweiß auf die Stirn treibt. Faszinierender Effekt.

Fette Hobbitse

"In einem Loch am Boden, da lebte ein Hobbit" - J.R.R. Tolkien

 

Nach einem kurzen Abstecher auf einem Kinderspielplatz machen wir uns auf den eigentlichen Grund für unseren Neuseeland Abstecher. Hobbiton!! Die alte Filmkulisse wurde einst nach dem Dreh von Herr der Ringe demontiert, aber wegen Wetterbedingungen nicht ganz und einige Neugierige fanden die Reste und wollten sie sehen und danach kamen noch mehr Menschen. Den Bauern die das Land an Peter Jackson vermietet hatten ging in dem Moment wohl ein Baustrahler an. Sie hatten Gold gefunden! Für den Dreh von "Der Hobbit" wurde das Dorf wieder aufgebaut und diesmal bestand die Familie darauf das Set behalten zu dürfen und als Touristenattraktion anzubieten. Man bekommt für den stolzen Preis von 75$ eine zweistündige Tour, die sich wirklich lohnt. Wir haben das Mal hochgerechnet aus den uns zur Verfügung stehenden Daten: 10 Stunden am Tag startet alle 10 Minuten eine Tour mit circa 20 Personen von denen jeder 75$ zahlt. Sie machen wohl im Winter Pause für ein paar Monate aber selbst wenn man ein halbes Jahr annimmt wird einem bei dem Betrag schwindelig.
Und trotzdem wenn man mal da ist, muss man es machen. Einfach einmalig in der Kulisse rum zu laufen und all die kleinen Details zu sehen, die das Leben als Hobbit ausmachen. Zum Abschluss gibt es noch ein extrem leckeres Bier im "Green Dragon" dem Pub in Hobbiton, der ein wenig das Heimweh nach einer fränkischen Kneipe weckt.

Gugg ma, Brücke

"Ein Steinhaufen hört auf ein Steinhaufen zu sein, sobald ein einziger Mensch ihn betrachtet, das Bild einer Kathedrale in sich tragend" - Antoine de Saint-Exupery

 

Unser vorletzter Stop nach einer Nacht an der "schönsten Bucht" Neuseelands ist auf der Coromandel Halbinsel. Dort gibt es die Cathedral Cove, einer Sandsteinbrücke am Strand, die eindrucksvoll über die Buchst schwingt. im Wasser sind ebenfalls Sandsteinbrocken die hoch in den Himmel ragen. Leider ist es heute zu kalt zum Baden, aber das haben wir ja gestern schon gemacht. Nun bricht der letzte Tag im Camper an und wir machen noch einen kleinen Zwischenhalt an den Hot Beaches, die allerdings etwas überbewerten scheinen. Hunderte Leute versuchen dort an einer 15 Quadratmeter Stelle ein Loch zu graben und dementsprechend ist ein Riesengedränge. Allerdings ist der Surf dort sehr schön und wir hüpfen ein wenig in den Wellen und bodysurfen dann zum Strand zurück.

Streetart in Auckland

"Ohne Kunst würde die Grobheit der Wirklichkeit diese Welt unerträglich machen" - George Bernard Shaw

 

Wer in Auckland ein Zimmer will muss sehr früh dran sein oder viel Geld mitbringen. Wir waren keines von beidem und suchen verzweifelt. Booking sagt mindestens 150€ und bei AirBnB vermietet jemand seinen Vorgarten zum Zelten für 35€ die Nacht. Zum Glück finden wir dann etwas Adäquates und können uns zwei Tage lang entspannen. Wir treffen uns am ersten Tag mit einer Freundin von mir die jetzt mit ihrem Freund hier lebt und die beiden zeigen uns die Stadt von Mission Bay aus, wo man einen tollen Überblick über Alles hat. Sie geben uns auch noch ganz tolle Tipps was man innerhalb der nächsten Tage noch machen könnte doch schnell wird klar, dass unsere Zeit wohl nicht reicht. Deshalb streichen wir durch die Stadt, Daniela bekommt einen Friseurbesuch und wir trinken enorm viel Kaffee. An einer Kreuzung steht ein Mann mit einer Badehaube und einer Kiste voll Wasser. Als es rot wird rennt er in die Mitte, stellt die Kiste ab und badet drin. Wild schreiend. Wir denken es muss eine Art Kunstprojekt sein. Ein Stück weiter stehen auf einmal voll ausgerüstete Feuerwehrmänner in einer Kneipe und es scheint niemanden zu stören. Auckland ist nett. Befremdlich und riesig, aber sehr nett.

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© Daniela und Benni