Wellington to Tongariro Crossing

24.01. - 27.01.2015

"Es ist doch sonderbar, wie auch der vortrefflichste Mensch schlechte Eigenschaften haben muß, gleich einem stolz segelnden Schiffe, welches Ballast braucht, um zu seiner guten Fahrt gehörig schwer zu sein." - Gottfried Keller

 

Der Camper und wir setzen von der Süd- auf die Nordinsel über. Auch wenn diese Fährfahrt nicht ganz günstig ist, gilt die Fahrt auf der Interislander zwischen der Süd- und Nordinsel Neuseelands wohl nicht umsonst als eine der schönsten der Welt. Wir entspannen also auf dem Oberdeck während die Fjordlandschaft an uns vorbeizieht (oder wir an ihr - alles eine Frage der Perspektive).

In Wellington parken wir unseren Camper und erkunden die Stadt. Im Gegensatz zu manch anderer Großstadt, die am Meer liegt hat Wellington viel aus der Nähe zum Meer gemacht - überall sieht man Jugendliche von unterschiedlichen Sprungtürmen ins Wasser hüpfen, Menschen, die auf Surfbrettern herumpaddeln und ähnliches. Sehr gemütlich.

Für die Nacht finden wir einen wunderschönen Parkplatz in der Nähe der Stadt und direkt am Meer, wo das Camper erlaubt ist. Ein Hoch auf das Camperleben!

"Sie haben ihn uns gestohlen. Garstige, fette Hobbitse!" - Gollum

 

Am nächsten Morgen befolgen wir den ersten Nordinsel-Tipp von Lou und Christina: wir besuchen den Weta Workshop. Hier werden Requisiten aller Art gefertigt für Kinofilme wie beispielsweise Avatar und natürlich Herr der Ringe. Wir lernen etwas über 3D-Modellierung, wie man Plastik dazu bringt so auszusehen wie rostendes Metall und dass die Aufgaben eines Requisiteurs an einem Filmset nicht immer glamourös sind: Man kann beispielsweise auch damit beauftragt werden, am Ende des Drehtags Schweiß aus Plastik-Hobbit-Fußüberziehern zu leeren. Ein Traum! Die Requisiteure unter euch werden vermutlich zustimmen ;-).

Um den kulturellen Teil des Tages abzuschließen besuchen wir noch das Museum "Te Papa". Der Eintritt ist kostenlos und auf mehreren Etagen kann man eine Menge über die Geschichte, Tiere und Menschen Neuseelands lernen. Alles zweisprachig in Englisch und Maori. Vorbildlich.

Abends treffen wir Andi (ehemaliger Arbeitskollege von Benni) auf einen weiteren leckeren Burger. Bei der Burgerbude waren wir zwar bereits am Tag davor, aber von guten Burgern kann man bekanntlich nie genug bekommen.

Der Schicksalsberg

"If the sign is red you cannot cross. You need to turn around and come back to this parking lot. It might also be a good idea to run." - Busfahrer am Tongariro Crossing über die Vulkanwarnlampe

 

Wir machen einen kleinen Abstecher nach Napier - eine Art Decor-Stadt an der Ostküste der Nordinsel. Es ist allerdings nur mittelmäßig spektakulär und wir entscheiden, direkt weiterzufahren in den Tongariro National Park. Es ist der älteste Nationalpark Neuseelands und wir wollen hier den zweiten Tipp von Lou und Christina befolgen: das Tongariro Alpine Crossing (besser bekannt als: Mordor / Schicksalsberg).

Die Strecke ist 19,4 Kilometer lang und man muss einen Aufstieg von ca. 800 Metern sowie einen Abstieg von ca. 1100 Metern bewältigen. Wir werden morgens um 5:30 Uhr (für alle, die denken, wir machen hier faulen Ausschlaf-Urlaub...) per Bus von unserem Campingplatz zum Anfang der Strecke befördert. Die frühe Zeit hat gleich zwei Vorteile: Man hat den größten Teil der Strecke bereits bewältigt, wenn die Sonne über die Bergspitzen steigt und man ist immer einen kleinen Schritt vor den Touristenmassen.

Nach dem ersten Anstieg überquert man ein Plateau, das aussieht wie eine Mondlandschaft. Wenn man am Schicksalsberg vorbei den nächsten Aufstieg hinter sich gebracht hat, geht es über ein Geröllfeld hinunter in eine Landschaft aus Schwefelseen. Riecht etwas streng, sieht aber atemberaubend schön aus. Schaut euch die Bildergalerie an, dieser Trip gehört definitiv zum schönsten, was wir auf der Reise bislang gesehen haben. Und, wie der treue Leser weiß, das war nicht wenig ;-).

"Lebensmittelbedingte Erkrankungen werden durch den Verzehr von Lebensmitteln verursacht, die mit infektiösen Krankheitserregern (Bakterien, Viren, Parasiten) oder Toxinen verunreinigt (kontaminiert) sind." - HP des Robert-Koch-Instituts zum Thema lebensmittelbedingte Ausbrüche von Infektionskrankheiten

 

Wir machen uns an den Abstieg auf der anderen Seite des Plateaus. Hier ist die Landschaft wieder etwas grüner und erinnert ein wenig an schweizer Wanderwege - wenn da nicht die Schwefelfontänen wären, die hier und da wären, die ihren Weg aus dem Berg finden. Benni ist seit unserem kleinen Frühstücks-Snack ein wenig übel. Vielleicht der Schwefel-Geruch?

Wir kommen an einer verfallenen Hütte vorbei - das war mal eine Raststation des Tongariro Northern Circuit. Bis eine Eruption des Vulkans in 2012 einen großen Stein durch das Dach der Hütte geschleudert hat. Man wird auch bei der Hütte darauf hingewiesen, nicht länger als notwendig zu verweilen, also weiter mit dem Abstieg... Ich übernehme den schweren Rucksack, da es Benni zusehends schlechter geht.

Kurz vor zwei erreichen wir den Parkplatz auf der anderen Seite und werden zu unserem Campingplatz zurückgefahren. Nach einer unruhigen Nacht hier nochmal ein kurzer gesundheitlicher Hinweis: Gemüse sollte vor dem Verzehr gewaschen werden.

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Kommentare

  • Die Requisiteurin (Mittwoch, 25. März 2015 23:47)

    Hey ihr 2 Hübschen...wenn das nicht mal eine Steilvorlage für einen Kommentar der Requisiteurin ist...also ich muss ja sagen bisher war ich ja ÜBERHAUPT NICHT ;) neidisch auf euch aber bei Weta
    Workshop da fängst jetz an :) Ich hatte ja sogar mal mit dem Gedanken gespielt mich da zu bewerben weil die so coole Sachen machen! Da muss ich auch unbedingt mal hin ;)
    ...Die Seen und die Landschaft und so sind natürlich auch ganz nett.... ;)
    Ich kann nur nochmal sagen was ich immer sage: Genießt es!
    Dicker Drücker nach (ich glaube derzeit?!) Argentinien!

    PS: Ja ein Requisitör hats schwör :)

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