Im Elefantencamp in Mae Sapok

Darf ich vorstellen: Jack

Jack ist anderthalb Jahre alt und lebt mit seiner Mutter Mae Geo I, einigen Tanten und Onkeln im Elefantencamp "Elephant Special Tours" in Mae Sapok. Dort arbeitet er momentan hauptsächlich als Unruhestifter. Mehr dazu später.

 

Wir werden am Montag morgen in aller Herrgottsfrühe (für tiefenentspannte Weltreisende entspricht das 8 Uhr) von Tilli, unserer Reiseleiterin aus dem Camp bei unserem Hotel abgeholt und ins ca. eine Stunde entfernte Elefantencamp gefahren. Und nach einem kleinen 2. Frühstück für einen von uns (ihr dürft raten, für wen ;-) geht es auch direkt los: Elefanten kennenlernen!

"Aus großer Kraft folgt große Verantwortung." - Ben Parker in Spiderman

 

 

Tilli und ihre Kollegin Natalie teilen die Elefanten ein - passend zu den Charakteren der Gäste. Benni bekommt Mae Gaeo I zugeteilt - die Leitkuh...        kein Kommentar.

Meine Elefantendame heißt Mae Boonsin. Nach der Einteilung dürfen wir ein kleines Gespräch mit unseren neuen Elefantenfreunden halten, damit diese sich an unsere Stimmen gewöhnen. Da ein Elefant eher nicht so gesprächig ist (zumindest nicht in Bereichen, die der Mensch hören kann - Elefanten unterhalten sich im Infraschallbereich) erzähle ich Mae Boonsin einen kleinen Monolog über Deutschland. Sie wirkt interessiert, Thailand scheint es ihr jedoch besser zu gefallen.

"Wer nicht genügend vertraut, wird kein Vertrauen finden." - Laotse

 

Da der Umgang mit Elefanten viel Vertrauen voraussetzt (von beiden Seiten) machen wir nach dem Kennenlernen eine kleine Vertrauensübung. Alle Touristen setzen sich in einen Kreis und die Elefanten stehen drumherum - ganz schön groß!

Wir lassen uns also ein wenig von den sanften Riesen berüsseln und anschließend geht es los - aufsitzen!

Jeder (Arbeits)elefant hat einen Mahout (Elefantenführer). Die Mahouts und die Elefanten sind oft ein Leben lang zusammen und arbeiten miteinander. In Thailand gehören die Mahouts in der Regel der Volksgruppe der Karen an. In Thailand gibt es noch ca. 2000 Arbeitselefanten und ebensoviele Mahouts. Seit Jahrhunderten wurden im Norden Thailands domestizierte Elefanten für den Holzeinschlag eingesetzt. Dies ist jedoch seit 1989 in Thailand verboten. Da die Elefanten in der Haltung teuer sind, geben ihnen Camps wie dieses die Möglichkeit, ihren Lebensunterhalt auf sanfte Art im Tourismus zu verdienen. 

 

Auf dem Bild rechts seht ihr Benni auf Mae Gaeo, daneben Pakut, ihr Mahout. Und natürlich Jack, aber den kennt Ihr ja schon.

 

Wie steigt man nun auf einen Elefanten auf, so ganz ohne Sattel und Leiter? Ganz einfach: Der Elefant geht auf die Knie und senkt seinen Kopf und man macht eine Art Bocksprung über den Kopf. Anschließend dreht man sich um. Alles super, mit der Hilfe von Tilli und den Mahouts schnell erlernt - sieht bei manchen mehr, bei anderen weniger elegant aus, ich überlasse das Eurer Vorstellungskraft.

 

Nun werden die Kommandos geübt - ich mach das mal in Lautschrift, da mein Karen sehr schlecht ist:

 

Hu - vorwärts (Achtung! Nicht "Hü"; das bedeutet in der Sprache der Karen etwas weitaus unanständigeres...)

Hau - stopp

Kwe - Richtungsänderung (ist eher eine Bitte, insbesondere wenn lecker Bambus in der Nähe ist..)

Nach einem lecker Mittagessen geht es los - Ausritt im Elefantengleichschritt zur Wasserstelle. Wenn man sich erst einmal daran gewöhnt hat, dass man dort oben ziemlich luftig sitzt, ist das Schaukeln auf dem Elefantenrücken sehr angenehm. Bei der Wasserstelle angekommen, dürfen die Vierbeiner baden - und wir mit ihnen. Wir helfen ein wenig beim saubermachen und reiten dann den Fluss entlang zurück ins Camp.

Beim Absteigen vom Elefantenkopf bemerkt man eine gewisse Gummikonsistenz in den Beinen und wir fahren müde und glücklich zurück in Richtung Unterkunft. Noch ein kleiner Abstecher in ein Bergdorf der Karen, und wir fallen nach einer wohlverdienten Dusche (nötig!) und einem lecker Essen auch direkt ins Bett.

"Nach manchem Gespräch mit Menschen hat man den Wunsch, einen Hund zu streicheln, einem Affen zuzulächeln und vor einem Elefanten den Hut zu ziehen." - Maxim Gorki
 

Der zweite Tag beginnt mit einem kleine Fußmarsch in den Wald, wo die Vierbeiner übernachten. Mahouts und Elefanten warten bereits auf uns, und wir reiten gemeinsam zurück ins Camp. Nach einer Nacht inmitten von lecker Wald ist es heute auch einfacher, die Elefanten zu führen - der Bambus ist weniger verlockend als gestern.

 

Die Wanderung aus Jacks Perspektive:

"mmmh, keine Lust, ich leg mich jetzt hierhin"

(hier ist direkt auf den Weg vor seine Mama, die Leitkuh - es hat ein wenig Überredungskunst von Seiten der Mahouts gebraucht, bis der Kleine wieder stand)

"oh ja, Baum, Baum, Baum"

(Jack fällt einen Baum)

"oh ja, Fluss, Fluss, Fluss"

(Jack läuft falschrum in einen Fluss, die Mama und die Tanten hinterher - und mit einem zugeparkten Elefanten aus der Parklücke kommen ist definitiv eine größere Herausforderung als mit einem Corsa...)

Wieder im Camp angekommen hieß es leider auch schon Abschied nehmen von unserren neuen Elefantenfreunden - die Dickhäuter haben den Nachmittag frei bekommen.

 

Wir sind dann noch zum Bamboo Rafting (hatten ja bereits Erfahrung damit, ist aber auch beim zweiten Mal schön) und dann war der schöne Zweitagesausflug ins Elefantencamp leider auch schon vorbei, wir werden das Camp, die Mitarbeiter und nicht zuletzt die Elefanten als schöne Erinngerung mit uns nehmen.

Und hier noch eine schöne Möglichkeit, Bodo Förster - Gründer des Camps, bei seiner Arbeit mit und für die Elefanten zu unterstützen:

Die Tong-Bai Foundation kümmert sich um Elefanten, die entweder zu alt oder zu krank sind, um sich ihren Lebensunterhalt verdienen zu können.

Kommentare

Diskussion geschlossen
  • Mami (Sonntag, 14. September 2014 20:03)

    Hallo Deni, hallo Beni,
    eure Bilder und Texte sind der Hammer. Hoffe, Ihr habt genug Ausdauer dies beizubehalten.
    Übrigens riesige Spinne ebenfalls entdeckt. Hätt mich wahrscheinlich der Schlag getroffen. Bis bald Gruß und Kuss Mami

  • Sophie (Montag, 15. September 2014 05:31)

    Hi Daniela,
    alles Gute zum Geburtstag!
    Bin mal gespannt, wie viele Leute sich im Büro heute beschweren, dass es keinen Kuchen gibt ;-)
    Viele Grüße und noch viel Spaß auf der Weltreise
    Sophie

  • Detlef (Montag, 15. September 2014 07:27)

    Hallo Daniela
    alles Gute zum Geburtstag aus Nürnberg. Detlef

  • J. van de N (Montag, 15. September 2014 08:41)

    Hi Daniela,
    Alles Jute zum Jahrestag deiner Geburt von MKay-Chill... und den anderen Verrückten hier...Hip Hip Hooray!

  • Janet (Montag, 15. September 2014 15:29)

    Hey Daniela,
    alles Liebe zum Geburtstag und lass Dich verwöhnen :-)
    Und Eure Texte und Bilder sind wirklich super!
    Liebe Grüße nach Thailand, Janet

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