Nach unserem extrem anstrengenden Kulturteil in Vietnam wollen wir mal ausspannen, wenigstens für ein paar Tage und begeben uns nach Danang. Wir wählen die Route über den historischen Hai Van Pass auf dessen höchstem Punkt noch ein Bunker aus dem Krieg steht. Wir genießen die Aussicht über die gigantische Küstenlinie, linker Hand Hue, rechter Hand Danang und lassen uns den kühlen Bergwind ins Gesicht blasen. Ein paar Minuten später sind wir auf der Promenadenstraße von Danang, die gesäumt ist von Palmen und heranwachsenden Hotels (man munkelt die Russen hätten hier feste investiert) und natürlich dem weiten Meer in seinen grünblauen Farben. Wir beziehen unser Hotel und werfen uns gleich mal an den Strand um die Wasserdichtigkeit unserer Kamera zu testen. Und siehe da, es geht.
Am Abend kommen noch die Vietnamesen raus zum baden, schwimmen und tanzen. Trivia hierzu: Das Modeideal in Vietnam ist weiße Haut. Und die vornehmen Vietnamesinnen tun alles um dieses Ziel zu erreichen. Dazu zählt das Tragen von Handschuhen und Kapuzenpullis oder Jacken bei 35°C. Deshalb werden auch die meisten Aktivitäten auf die Zeit nach dem Sonnenuntergang gelegt.
Am nächsten Tag knicken wir ein, wir können nicht mehr, wir sind zermürbt und am Ende. "IHR HABT UNS SOWEIT!!" schreien wir mit erhobenen Fäusten und mieten uns im Hotel ein Motobye*. Damit fahren wir zunächst die lange Promenade entlang zu den 30km entlegenen "Marble Mountains" eine große Anlage von Höhlen in denen für die Gläubigen Statuen und kleine Tempel angelegt sind. Wir irren zunächst planlos mit einer Karte durch die Wege, die wir durch keinerlei Überlegung auf die Relatität angepasst bekommen und entschließen uns einfach jedem möglichen Weg zu folgen. Das versetzt uns durch Zufall exakt antizyklisch zu allen Touristengruppen und wir sind fast immer allein in den Höhlen. Wir durchqueren ein Tor, das einen imposanten Vorhof freigibt, der mit Tafeln und Inschriften behangen ist. Der Weg führt in eine Höhle und nach einen Rechntsknick und mehreren Stufen in die Tiefe offenbart sich uns ein Ausblick wie aus einem Märchenbuch.
Durch Räucherstäbchen vernebelte Luft lässt das Licht, das durch mehrere Öffnungen in der 30 Meter hohen Decke bricht, in Kegeln zu Boden scheinen ("volumetrische Lichter brauchen wahnsinnige Rechenleistung in Blender", geht mir durch den Kopf). Wir sind verzückt! Um nicht zu sagen, erstaunt! Wenngleich sogar exstatisch! Ferner noch ist es uns ein inneres Blumenpflücken! **
Wir steigen noch einmal auf den höchsten Punkt, der uns über mehrere hundert Stufen an die Grenzen unserer Kräfte bringt aber dafür mit einem herrlichen Panorama belohnt.
Nach einem kurzen Trip in die Stadt um unsere Zugtickets zu ziehen geht es weiter zu der großen weiblichen Buddha Statue, die man von weitem sieht. Hier sind wir fast die einzigen Touristen. Wieder einmal ein überragender Ausblick über ganz Danang und die Tempelanlage lädt zum entspannen an.
Danach fahren wir an einem Minimarkt und holen uns ein Abendessen. Damit rattern wir dann zum Strand und machen ein Picknick am Meer. Das war schon recht romantisch.
Damit wir die Mofette auch ausnutzen können fahren wir nochmal zur Flusspromenade und genießen die sehr ruhige Stimmung dort. Leider haben wir verpasst den Tag vorher zu kommen, da dann die Drachenbrücke wohl Feuer und Wasser spucken würde. Schade eigentlich. Aber immerhin haben wir ne Menge hübsche Bilder gesammelt und Daniela weiß jetzt wie man Nachtaufnahmen machen kann mit der DLSR :)
Leider müssen wir den Roller wieder abgeben und gehen mit einem weinenden Auge ins Bett
* Danang ist die Stadt mit dem wenigsten Verkehr in ganz Vietnam. Also alles easy
** An dieser Stelle Danke an Sandra für das Synonymespiel
Ich kann nicht sagen, dass ich neidisch bin, ich bin überhaupt nicht neidisch, kein Stück, ich wäre nur verdammt nochmal gerne dabei!!!!
Ooohhh das Bild von Daniela ist sooo schön :)
Motobye! Endlich!