24. - 25.09.2014
Halong Bay, die Bucht des untertauchenden Drachen. Wer hier nicht war, war nicht in Vietnam. So sagt man. Zugegeben es ist wahnsinnig schön dort und obwohl wir keinen Drachen gesehen haben hier die Geschichte:
"I'm sorry. It's just... it's such a pretty boat... ship." - Captain Jack Sparrow
Wir haben uns entschlossen eine Tour zur Halong Bay zu buchen und da wir schon Pläne für die Zeit nach Vietnam haben müssen wir unser Programm leider etwas kürzen. So wurde aus der mehrtägigen Halong Bay mit Deep Water Soloing (Klettern an den Felsen aus dem Wasser ohne Seil) und Plantschen an der Monkey Bay eine zweitägige Tour. Wir erreichen die Bucht mittags und müssen zunächst Schwimmwesten anziehen um auf ein sehr schönes, großes Schiff gebracht zu werden. Eine der anwesenden Tourguides spricht rein zufällig Deutsch und erklärt mir, dass dies eine Regierungsregulation sei um die Touristen zu schützen. Bei erreichen des Schiffs müssen wir die Jacken ausziehen und vom Boot auf Deck springen. Übers Wasser. Ich weiß nicht viel über Politik, aber diese Regel scheint mir absurd. Egal. Die Kabinen jedenfalls machen jedem Hotel Konkurenz (wir haben sogar einen eigenen Balkon).
Während wir mit dem Kahn dahinschippern um unseren ersten Stop zu erreichen bekommen wir ein Mittagessen, das aus nicht weniger als 10 Gängen besteht. Da Daniela das vegetarische Menü bestellt hat bekommt sie auch noch extra Gerichte, die wir zusätzlich essen dürfen. :)
"Come in, find out" - Tourguide
Nach dem Bachanal geht es auf zur Höhlentour, bei der wir zunächst wieder unsere Schwimmwesten anlegen müssen und mit dem Beiboot zu den 200 Treppen gebracht werden, die wir ersteigen müssen. Wir schwitzen, eigentlisch schwitzen alle die hier sind. Es ist aber auch unangehm warm. Man denkt dann an Deutschland zurück, wo es gerade 10° - 15° hat und es geht wieder. Wir besuchen die Amazing Cave (ya know cuz it's amazing) die sich dadurch auszeichnet, dass man in die erste Höhle gebracht wird und sich denkt wofür man zum Teufel gerade diesen höllischen Anstieg gemacht hat um ein paar verkrustete Kalksteine zu bewundern. Doch hinter der nächsten Biegung eröffnet sich der Blick auf eine gigantische, eine riesige, quasi eine unglaubliche Höhle und kommt zu dem Schluss, dass der Namesgeber (ein Franzose im 19. Jahrhundert) scheinbar ebenso wortlos war wir, die wir hier stehen.
Unser Guide führt uns durch die Höhle und zeigt uns was die Menschen in den Gesteinsformen wohl sehen können, Affen, Kamele, Buddhas er bleibt uns eine Erklärung schuldig als er auf einen rot erleuchteten Stalagmiten zeigt, der schräg aus der Felswand gewachsen ist und auf ein Loch in der Decke zeigt. Vermutliche Buddhas erhobener Zeigefinger in schönen Höhlen keine unanständigen Gedanken zu haben.
"I learned the way a monkey learns - by watching its parents." - Prince Charles
Nach einer weiteren kurzen Fahrt dürfen wir uns mit Kajaks eine Stunde lang die Zeit vertreiben. Dabei sehe ich eine Menge Felsen, die man hätte hochklettern können, wenn man Schuhe anhätte. Und eine Badehose. Und nicht unter Zeitdruck wäre :)
Jedenfalls paddeln wir gemütlich durch einen Tunnel, der eine Art "See" preisgiebt, also Quasi ein Loch in der Insel. Ich meine der Tunnel war der einzige Eingang und danach kommt wieder Himmel, aber man ist von Felsen umgeben. Kann sich das jetzt jeder vorstellen? Nein, ok Du schaust jetzt nochmal das Panorame in der Galerie an. Ja Du! Die anderen dürfen weiterlesen.
Also, wir paddeln gemütlich eine Runde, während die restlichen Mitreisenden schon wieder auf dem offenen Meer sind. Das Wasser ist ganz ruhig, keine einzige Welle ist zu sehen und wir treiben inmitten dieses kleinen Paradises, als plötzlich ein paar Affen anfangen zu schreien. Auf Grund der Form der Felsen (nämlich n Kreis) hallt das Geschrei mehrfach wieder und scheint zeitversetzt von überall zu kommen. Vorne, hinten, überall Affen, nur zu sehen ist keiner, dann ist wieder Stille. Einen Herzschlag später fängt ein Mädchen an zu singen, es muss wohl gerade hinter einem Felsen paddeln. Wenn jetzt noch Nebel aufziehen würde hätte ich Angst.
Nach der nächsten Kurve sehen wir das Mädchen und ihren Vater und auch wieder andere Touristen, die einen Busch fotografieren. Beim näherkommen sehen wir den Grund des Tumults, die Affenfreunde springen hier munter von Ast zu Ast, lausen sich.
"There's a monkey in the jungle
Watching a vapour trail
Caught up in the conflict
Between his brain and his tail" - Gorillaz
Am nächsten Tag stehen wir um 5:30 auf. Naja Daniela steht auf und fotografiert toll den Sonnenaufgang. um 6:30 hab ichs dann auch geschafft und während ich verspult über Deck schlurfe greift mich der Koch am Arm: "Tai Chi, come come". Also machen wir eben Tai Chi. Hatte ja noch nichts vor. Nach dem Frühstück dürfen wir noch in der Monkey Island Bay baden gehen und danach geht es schon wieder nach Hause. Auf dem Weg lernen wir noch wie man leckere Frühlingsrollen macht und Obst schneidet um daraus Schwäne zu basteln. Leider war der Ausflug etwas kurz aber wie gesagt wir haben ein Ziel und das gilt es zu treffen, deswegen werden die nächsten Berichte auch etwas kürz Also wie dieser hier. Kurz eben, ohne Umschweife zum Punkt.
Wo ich gerade dabei bin kann ich noch ein wenig aus dem Reisekästchen plaudern. Wir schreiben die Berichte ja nicht simultan oder in meinem Fall gar irgendwie geplant sonder immer mit etwas Versatz. In der Zwischenzeit hatten Daniela und ich ja auch Geburstag und wir möchten uns bei allen Lesern, Leserinnen, Kindern, Haustieren und Freunden (Haha blöde Reihenfolge jetzt) bedanken für die Glückwünsche. Wir hatten schon die ersten kleinen Heimwehanfälle* aber dank heutiger Kommunikationsmittel kann man wenn man möchte engen Kontakt halten und es geht uns sehr gut.
Wir freuen uns auch jederzeit über Mails oder andere Nachrichten in denen ihr uns auf den letzten Stand bringt** Und natürlich über nette Kommentare. Wir haben auch festgestellt, dass die Anfrage nach neuen Geschichten umgekehrt proportional zu der Anzahl der Kommentare ist, was wir noch eingehender überprüfen werden.
Oh und ich sehe gerade wir haben die 1000 Besucher Marke geknackt! Das ist schön, wenn ich rauskriege wers war kriegt derjenige nen Gummipunkt inklusive einmal "Shoe shine!" oder vielleicht "Tuk tuk one hour".
* Danke Johannes für das Bild aus Deinem Fenster
** Danke Hannes, Gottfried, Erika
Bild Nummer 20 und Bild Nummer 22 werde ich mir wohl ausdrucken und hier auf Arbeit aufhängen. Schöne Kombination :)
Kommentar! Habt's ihr eigentlich den Zitatkalender dabei?
Ne, der Zitatekalender ist daheim bei den Kollegen geblieben - Kalender braucht man doch nur auf Arbeit :-)
Hmmm...keine Ahnung wo der Kalender gelandet ist...wird aber bestimmt einige/einen Kollegen durch den Tag retten ;-)