30.09 - 01.10.2014
"Wir werden die Brücke überqueren wenn wir sie erreicht haben" - chines. Sprichwort
Wir haben uns einen Fahrer gemietet, der uns nach Hoi An fährt und uns am nächsten Tag wieder abholt und zurück zum Bahnhof (in Danang) fährt. Wir kommen an und es ist (wie unerwartet) extrem heiß. Wir entscheiden uns trotzdem einen kleinen Stadtspaziergang zu machen. Nach ein paar Metern sind wir verschwitzt und müssen dringend einen Shake zu uns nehmen. Ich habe jetzt endlich gelernt wie man meinen Lieblingsshake ausspricht: "Chuoi Xay" Also Bananen Shake. Allerdings wirds es ganz hinten im Gaumen mit tendenz nach oben ausgesprochen so wie Chuoiii Saii. Also viel i und sehr kehlig. Also eigentlich gar nicht wie Banane, aber vielleicht haben die Vietnamesen ja ein ganz anderes Verständnis von der Frucht.
Nach diesen ersten 50 Metern geht es weiter in die Innenstadt wo schon ein Ehepaar Fotos macht fürs Familienalbum. Wir haben die Gelegenheit genutzt die Braut direkt in ihrem Hochzeitsgewand abzulichten. Nach dem Überqueren der japanischen Brücken (50 Meter später also) brauchen wir wieder einen Shake und kehren danach wieder ins Hotel zurück um später wieder zukommen.
"Entdecke die Möglichkeiten" - IKEA
Nachts (also nach einem kleinen Nickerchen) wirkt die Stadt um einiges belebter als am Mittag. Nach einem kleinens Snack wandern wir durch die Straßen und sehen einen Schneider neben dem andern und was für tolle Jacken die haben. Und es sind Winterjacken! Ich überlege ob ich nicht eine brauche und Daniela sieht ihr Schmuckbudget steigen* Ich probiere ein paar an, sage der Dame, dass ich gerne das Muster von Jacke A kombiniert mit den Taschen von Jacke B und der Farbe von Jacke C hätte. Oh und Jacke C vielleicht mit den Taschen von Jacke A.
Gesagt getan, Maße genommen und wir sollen am nächsten Tag wieder kommen. Der Versand nach Deutschland sei kein Problem man mache das öfter. Jut. Wir lassen noch eine kleine Anzahlung da und tingeln durch die wunderschöne Aldstadt. Die Sehenswürdigkeiten, für die man einen nicht geringen Eintritt zahlen soll kann man sich unserer Meinung nach schenken, Tempel und alte Paläste gibt es woanders auch, aber die Aldstadt ist fast 100% erhalten und sehr schön hergerichtet (Das erste Mal, dass wir eine Fussgängerzone gesehen haben!). Wer möchte kann sich einen Papierlampingon kaufen und ihn dann auf dem Fluss schwimmen lassen.
"Until today, the brick! How they made by the Champa people! No one knows! Only guess!" - Li
Der eigentliche Grund warum wir nach Hoi An kamen, also bevor wir feststellten, dass die Stadt auch eigentlich eine mehrtägige Besichtigung werte gewesen wäre, ist der Ausflug nach My Son**. Das ist eine Tenpelstadt die von den Champa erbaut worden war, die früher in Vietnam gelebt haben. Leider ist dank der amerikanischen Bombardierung sehr viel zerstört worden aber dennoch sind die Ruinen sehr beeindruckend. Unser Guide Li, der ein gutes wenn auch ungewöhnliches Englisch spricht*** erklärt uns, dass die Champa eine fugenlose Bautechnik verwendet haben, bei der die Ziegeln poliert und mit einer Art Kleber aus Palmensaft der Gumtreesaft verklebt worden waren. Leider weiß bis heute niemand, wie die Rezeptur ist und die Archäologen stehen vor einem Rätsel. Ein paar italienische Forscher haben einen Teil wieder aufgebaut und es wird jetzt 30 Jahre dauern bis sich zeigt ob der Kleber hält. Vor 30 Jahren haben sie es schon mit Zement probiert, der wird allerdings von Moos befallen und bröckelt in der 90% feuchten Luft weg. In diesem Sinne: Only time will show!
Wir fahren wieder mit dem Boot zurück und gehen zu der netten Näherin um zu schauen ob die Maße passen. Sie hat in den 18 Stunden bereits alle 3 Jacken fertig genäht und sie sitzen perfekt. Ich verstehe nicht viel von Nähen, aber das war echt schnell, vermutlich, only guess. Das Ganze wird jetzt verpackt und ein paar nette Menschen vom Postamt nehmen das Paket mit. Hoffentlich kommt es gut an ****
Leider müssen wir Hoi An wieder verlassen, eigentlich wäre es schön gewesen noch einen oder zwei Tage zu bleiben, aber ihr wisst ja: Deadline is Deadline
* Wir haben eine kleine Bilanz, Benni isst, Daniela kauft Schmuck und das sollte ungefähr gleich sein
** Sprich: Mi Son nicht My Son wie Mein Sohn.
*** Ich dachte immer er spricht vom Tschampa Biber (Champa beaver) wobei er noch das Wort people etwas schärfer ausgesprochen hat.
**** Mittleriweile ist das Paket schon da (Danke Anna!) also man kann der vietnamesischen Post durchaus trauen!